- Gebäude
- bauen:Das altgerm. Verb mhd. būwen, ahd. būan, niederl. bouwen, aengl. būan, schwed. bo gehört mit dem ablautenden got. bauan und verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen zu der idg. Wurzel *bheu- »wachsen, gedeihen, entstehen, werden, sein, wohnen«, vgl. z. B. griech. phýesthai »werden, wachsen«, griech. phýsis »Natur« (vgl. die Fremdwörter ↑ Physik, ↑ physisch), lat. fuisse »gewesen sein«, lat. futurus »künftig« (↑ Futur), aind. bhávati »ist, wird«, lit. būti »sein«, russ. byt᾿ »sein«. Im germ. Sprachbereich sind verwandt die unter ↑ Bau, 2↑ Bauer und 3↑ Bauer (vgl. ↑ Nachbar) behandelten Substantive sowie die Einzahlformen »bin« und »bist« des Hilfszeitwortes ↑ sein. Die oben genannte idg. Wurzel war ursprünglich wahrscheinlich identisch mit der unter ↑ Beule dargestellten idg. Wurzel *b‹h›eu- »‹auf›blasen, schwellen«. Die Bedeutungen »wachsen, gedeihen, entstehen, werden, sein, wohnen« haben sich demnach aus der Bedeutung »schwellen, strotzen« entwickelt. – Die alte Bed. »wohnen« reichte im Dt. zwar mit bestimmten Wendungen bis ins 18. Jh., wurde aber seit mhd. Zeit verdrängt durch die Bedeutungen »bestellen« (z. B. den Acker bauen), »anpflanzen, anbauen« (z. B. Korn, Gemüse, Wein bauen) und »errichten, anlegen« (z. B. Häuser, Brücken, Städte bauen). Dann konnten auch Schränke, Geigen, Schiffe, Maschinen u. a. »gebaut« werden, und ugs. kann man heute auch sein Examen oder einen Unfall bauen. Die übertragenen Wendungen »auf jemanden bauen«, »auf Sand bauen« sind biblischen Ursprungs.Um das einfache Verb gruppieren sich die Präfixverben »be-, er-, verbauen« (vgl. den Artikel ↑ erbauen) und mehrere zusammengesetzte Verben, z. T. mit reicher Bedeutungsentfaltung wie abbauen »(Erze) fördern; senken, herabsetzen; (in der Leistung) nachlassen«, aufbauen »gestalten, schaffen, hervorbringen« bzw. »auf eine Aufgabe vorbereiten« (Lehnübersetzung von engl. to build up; 20. Jh.) oder vorbauen »Vorsorge treffen« (eigentlich »vor etwas zur Abwehr einen schützenden Bau errichten«). – Abl.: 1Bauer »Erbauer« (heute nur in Zusammensetzungen wie »Ackerbauer, Geigenbauer«; mhd. būwæ̅re »Pflüger; Erbauer«); baulich (spätmhd. būlich »zum Bauen geeignet«, būwelich »fest gebaut«; heute vom Sprachgefühl meist zu ↑ Bau gezogen), dazu Baulichkeit »Gebäude« (um 1800); Gebäude (s. d.). Zus.: Baumeister (spätmhd. būmeister »beamteter Leiter der städtischen Bauten«).Gebäude:Mhd. gebūwede, ahd. gebūwida ist eine Bildung zu dem unter ↑ bauen behandelten Verb und bedeutet eigentlich »Bau‹en›«. Heute bezeichnet »Gebäude« gewöhnlich ein größeres Bauwerk.
Das Herkunftswörterbuch . 2014.
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